Verlagsprogramm
- Presse und Geschichte – Neue Beiträge
- Exil - Forschungen und Texte
- Die jüdische Presse – Kommunikationsgeschichte im europäischen Raum
- Philanthropismus und populäre Aufklärung - Studien und Dokumente
- Volksaufklärung. Ausgewählte Schriften.
- Weitere Publikationen der edition lumière
- »Großbothener Vorträge«
- Pressburger Akzente: Vorträge zur Kultur- und Mediengeschichte
- Hans-Wolf Jäger: Vorlesungen zur deutschen Literaturgeschichte
Presse und Geschichte – Neue Beiträge
Herausgegeben von Astrid Blome, Holger Böning und Michael Nagel.
Die Entwicklung der Moderne ist ohne Druckerpresse nicht vorstellbar. Ihre Produkte sind Gegenstand dieser Reihe, wobei die periodischen Schriften – Kalender, Zeitung, Zeitschrift, Intelligenzblatt – im Mittelpunkt stehen. Doch auch andere Schriften und ihre Wirkungen sind nicht ausgeschlossen, Reisebeschreibungen etwa, die der Weltaneignung dienten, oder Autobiographien, die zur Selbstverständigung des Lesepublikums beitrugen. Ziel ist es, Bedeutung und Reichtum der publizistischen und literarischen Produktion zu erfassen, wie sie maßgeblich die Entwicklung der modernen Gesellschaft geprägt hat und bis heute unseren Alltag bestimmt.
Exil - Forschungen und Texte
Herausgegeben von Hélène Roussel
Das deutschsprachige Exil ist nicht auf die Zeit von 1933 bis 1945 beschränkt. Es hat eine lange Tradition, die nicht erst mit der Weimarer Republik beginnt und mit der Gründung der beiden deutschen Staaten in der Nachkriegszeit noch längst nicht endet.
Ziel dieser Reihe ist es, Leistungen und Erfahrungen der Exilantinnen und Exilanten als Teil der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts – nicht nur Deutschlands und Österreichs, sondern auch der Gastländer – dem heutigen Lesepublikum bewußt zu machen und in die Langzeitgeschichte wieder einzufügen. Angesichts der Bedeutung von Kulturtransfers und Migrationen in den Globalisierungsprozessen zu Beginn des dritten Jahrtausends ist insbesondere das exilbedingte Erleben der Koexistenz unterschiedlicher Kulturen und der Interkulturalität von aktueller Bedeutung.
Die jüdische Presse – Kommunikationsgeschichte im europäischen Raum
Herausgegeben von Susanne Marten-Finnis und Michael Nagel
Die historische deutsch-jüdische und europäisch-jüdische Presse gewinnt in der aktuellen Forschung zunehmend an Bedeutung. Innerhalb der jüdischen Geschichte, vor allem in der Ausprägung und Diskussion einer jeweils zeitbezogenen jüdischen Identität, spielt sie eine wichtige Rolle. Detailreich und differenziert forcieren und dokumentieren die historischen jüdischen Zeitungen und Zeitschriften, Kalender, Almanache, Jahrbücher etc. seit der Haskala eine teils innerjüdische, teils in die Allgemeinheit zielende Auseinandersetzung um politische, gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse, Ziele und Vorstellungen, um Abwehr und Selbstbehauptung gegenüber Judenfeindschaft und Antisemitismus. Umgekehrt erschließt sich diese Presse aus dem Kontext der europäisch-jüdischen Geschichte, die soziale, politische wie kulturelle Aspekte beinhaltet und einen integralen Bestandteil der allgemeinen Geschichte darstellt. Die interdisziplinär angelegte zweisprachige Reihe bringt neuere Beiträge zur Erforschung der europäisch-jüdischen Presse seit der Aufklärung.
Die Bände der Reihe erscheinen zugleich in der Reihe "Presse und Geschichte - Neue Beiträge" und können auch separat bezogen werden.
The European Jewish Press – Studies in History and Language
The academic discussion of recent years has embraced the cultural history of European Jewry including the burgeoning of the Jewish press in the modern period. Jewish newspapers and journals, calendars, almanacs, and annuals have been gaining increasing attention from scholars of various disciplines. The reasons are twofold: firstly, the availability of source material, and the application of new media for electronic data storage and retrieval; secondly the opening out of textual studies to the study of context, for meanings are created by context. The perspectives of history and language are just two of many approaches applied today to investigate the Jewish press: history, because of the way that press mirrored Jewish life in Europe; language, because of the specific role the press adopted in generating and shaping Jewish consciousness. There are two aspects to the latter approach, namely the active part that text has always played in the construction of Jewish identities, and the use of different languages in the press as another revealing characteristic of this multilingual field of production. In a more universal sense, the Jewish press is a legacy for studying the widest sphere of Jewish cultural activity, and for examining the reactions to the crises and opportunities of modernity reflected in it; not least, the press can offer relevant insights into the rise of European anti-Semitism. The current bilingual series has undertaken to accommodate recent approaches to the study of the modern Jewish press and to keep scholars abreast with ongoing developments in this field of research.
Philanthropismus und populäre Aufklärung - Studien und Dokumente
Herausgegeben von Hanno Schmitt, Erhard Hirsch, Holger Böning gemeinsam mit Jens Brachmann, Rita Casale, Christine Haug, Anke Lindemann, Jürgen Overhoff, Frank Tosch und Reinhart Siegert
Der Philanthropismus stellt im 18. Jahrhundert eine europaweit bedeutende Erziehungsbewegung und -lehre dar, deren Bildungsprogramm auf praktische Lebensbewältigung ausgerichtet ist und ein gemeinnütziges und gleichwohl individuell ausgefülltes Leben ermöglichen soll. Bildungsziele sind Menschen-liebe und umfassende religiöse Toleranz.
Dem Gemeinwohl ist auch die Volksaufklärung verpflichtet, wie sich eine in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zusammenfindende Bürgerinitiative selbst bezeichnet. Ihr Ziel ist die Popularisierung aufklärerischen Denkens und Handelns beim "Volk", worunter diejenigen Teile der Bevölkerung ohne höhere Bildung verstanden werden. Sie ist zunächst vorwiegend darum bemüht, die bäuerliche Bevölkerung zum Zwecke der Nutzung in der Land-wirtschaft mit den neuen Erkenntnissen aufklärerischer Naturerforschung bekannt zu machen. Seit den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts wandelt sich die Volksaufklärung, indem sie ihr auf die wirtschaftliche Aufklärung begrenztes Konzept aufgibt und nun um sittlich-moralische, religiöse und politische Aufklärung bemüht ist.
Philanthropismus und Volksaufklärung haben programmatisch und personell zahlreiche Berührungspunkte, nicht zuletzt in den starken Anstrengungen zur Verbesserung des Elementarschulwesens. Hier ist in ersten Ansätzen die Formulierung eines gleichen Rechtes aller Bürger und auf politische Teilhabe zu verfolgen.
Volksaufklärung. Ausgewählte Schriften.
Herausgegeben seit 1992 von Holger Böning und Reinhart Siegert.
Lieferbar beim Verlag frommann-holzboog sind 10 Bände. In der edition lumière erscheinen die Bände 9, 10 und 12
Weitere Publikationen der edition lumière
»Großbothener Vorträge«
Herausgegeben von Bernhard Debatin und Arnulf Kutsch, ab Band 3 von Arnulf Kutsch und Stefanie Averbeck.
Die Großbothener Vorträge erscheinen jährlich und bieten Beiträge in- und ausländischer Wissenschaftler zur Kommunikations- und Medienwissenschaft.
Pressburger Akzente: Vorträge zur Kultur- und Mediengeschichte
Eine Schriftenreihe des Instituts für Germanistik, Skandinavistik und Niederlandistik an der Comenius-Universität Bratislava. Herausgegeben von Sabine Eickenrodt und Jozef Tancer
Unter dem Titel Pressburger Akzente wird mit dieser dritten Nummer eine neue Schriftenreihe an der Comenius-Universität Bratislava fortgesetzt, die kultur- und mediengeschichtliche Forschungsbeiträge präsentiert.
Dieses interdisziplinär orientierte Periodikum basiert auf kulturwissenschaftlichen Gastvorträgen aus der Slowakei und deren angrenzenden Nachbarstaaten – sowie aus Deutschland. Alle hier abgedruckten Detailstudien in deutscher Sprache gehen auf Vorträge am Institut für Germanistik, Niederlandistik und Skandinavistik zurück. Sie setzen den Konsens darüber voraus, dass polyphone und hybride Sprachlandschaften einen „Gedächtnisraum“ entwerfen: im Sinne einer Wahrnehmung von Landschaften und gesellschaftlichen Sprachräumen, die als topographisch vermittelte kollektive Erinnerungsleistungen verstanden werden, als literarische, kultur- und medienge-geschichtliche Konstruktionen und Fiktionalisierungen. Somit werden Fragen der Ästhetik und Poetik auf kulturelle Phänomene übertragen und die semiotische Vermittlung von Wahrnehmungsräumen in den Blick genommen.
Das Erkenntnisinteresse richtet sich insbesondere auf die sprachliche Realisierung von Landschaften, deren kulturpoetische Bedeutung und metaphorische Repräsentation in Texten und weiteren Medien. Erwünscht sind Beiträge, die sich kollektiv überlieferten und durch mediale Vermittlung imaginierten Landschaften widmen (wie z. B. der des „blauen Donau-Raums“, der „wilden Karpaten“, der „ungarischen Steppe“, der „heiligen Berge“, des „unbekannten Ostens“, des „deutschen Waldes“). Der Schwerpunkt dieses Periodikums liegt auf den kulturhistorischen Topoi mehrsprachiger Kommunikation und den mit ihnen verbundenen Zuschreibungen von „Landschaften“ und „Sprachlandschaften“. Legitimiert wird er durch das Wissen um die Multilingualität einer Bevölkerung, die slowakische, tschechische, ungarische und deutsche Akzente setzte; sie ist mit der Geschichte Bratislavas als eines bedeutenden medialen Ortes in Zentraleuropa eng verbunden.
Die bisher erschienenen Beiträge sind durch die edition lumière, Bremen, zum Preis von 9,50 Euro lieferbar:
Hans-Wolf Jäger: Vorlesungen zur deutschen Literaturgeschichte
Herausgegeben von Holger Böning
Wenn in früheren Jahrhunderten Vorlesungen nötig gewesen sind, weil es keine gedruckten Literaturgeschichten zu kaufen gab (Vorlesungsnachschriften wurden noch im 19. Jahrhundert teuer wie Silberbesteck oder Tischwäsche gehandelt), so könnten Vorlesungen heute dringlich sein, weil es – dazu oft in Form von Einzelstudien unterschiedlichster Verfasser – zu viele Literaturgeschichten gibt. Studierenden wie Liebhabern der Literatur kann dabei die Orientierung schwerfallen. Hingegen sollte ihnen eine von einem Autor ohne Fachjargon zusammenhängend erzählte, von einem Temperament getragene und durchaus pointierte Darstellung wünschbar erscheinen. Zum literarischen Genuss wie zu Kritik und Gewinn eines eigenen Standpunktes dürfte eine solche Lektüre leichter verlocken.
- Rezension der Reihe von Katarzyna Szczerbowska-Prusevicius (Toruń) in: Warschauer Studien zur Deutschkunde. Bd. LX, Warszawa 2017, S. 951–953.
In Vorbereitung:
XI. Metrik