Irmtraud Ubbens (Hg.)

Moritz Goldstein: Die Sache der Juden

sowie Moritz Goldsteins Korrespondenz aus dem Exil zu einem Rettungsprojekt für die bedrohten Juden. Herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Irmtraud Ubbens

Band 25 der Reihe "Die jüdische Presse – Kommunikationsgeschichte im europäischen Raum", herausgegeben von Susanne Marten-Finnis und Michael Nagel

Band 114 der Reihe "Presse und Geschichte – Neue Beiträge", herausgegeben von Astrid Blome, Holger Böning und Michael Nagel

Cover:

Cover des Buches

Titel:

Irmtraud Ubbens (Hg.):

Moritz Goldstein: Die Sache der Juden. sowie Moritz Goldsteins Korrespondenz aus dem Exil zu einem Rettungsprojekt für die bedrohten Juden

2022 - 315 S.

ISBN:

978-3-948077-27-3

Preis:

EUR 24,80

1938 verfasst der emigrierte Berliner Journalist Moritz Goldstein unter dem Eindruck der sich beständig verschlechternden Lebens­­situation der jüdi­schen Deutschen einen verzweifelten Hilferuf an die Weltöffentlichkeit, dem er den Titel Die Sache der Juden gibt. Er fragt nach Ursachen für den sich ständig steigernden Judenhass in Deutschland, spricht von „National­fanatismus“, „Ras­sen­wahn“ und „Blutmystik“ der Nationalsozialisten, ver­gleichbar nur mit dem „Hexen­wahn des Mittelalters“. Die zunehmende Unterdrückung der Juden beklagt er als Rechtsbruch, da die Juden seit 1871 per Gesetz als gleichberechtigte Staatsbürger aner­kannt waren. Im letzten Kapitel Die Stadt Israel unterbreitet Goldstein einen phantastischen Plan, die Probleme der jüdischen Menschen in Europa zu erleichtern: die Grün­dung einer Großstadt für die jüdischen Flüchtlinge irgendwo in der Welt. Er begründete seinen Vorschlag mit dem geringen Raum, den eine Stadt brauche, mit ihrer guten Planbarkeit und mit der relativ kurzen Zeit, die für die Entstehung einer Stadt nötig sei.

Moritz Goldstein, berühmt unter dem Pseu­donym Inquit als Ge­richts­re­por­ter der Vossischen Zeitung, nahezu mittellos im italienischen, französischen, eng­li­schen und us-amerikanischen Exil lebend, lässt vergeblich alle seine Verbindungen spielen, um auf irgendeinem Weg sein Manuskript zu pub­li­zieren, das in der vorliegenden Edition nun erstmals aus seinem Nachlass zum Druck kommt. Prophetisch sieht der Autor das kommende mörde­ri­sche Verderben der europäischen Juden voraus.

Die Drucklegung wurde freundlich unterstützt von der Axel Springer Stiftung, der Ludwig Sievers Stiftung und der Stiftung Presse-Haus NRZ