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Markus Winkler

Jüdische Identitäten im kommunikativen Raum. Presse, Sprache und Theater in Czernowitz bis 1923.

Diese kommunikationshistorische Studie ist ein Beitrag zur jüdischen Presse und Geschichte im europäischen Raum zwischen den 1880er und 1920er Jahren. Neben einer grundlegenden Betrachtung des Czernowitzer Pressewesens, seiner Akteure und Rahmenbedingungen stehen die eng damit verbundenen nationalen und kulturellen Emanzipationsprozesse innerhalb des Czernowitzer Judentums im Mittelpunkt der Untersuchung.

Im Vielvölkerland Bukowina bildeten die Juden in der Landeshauptstadt Czernowitz die Mehrheit. Trotz ihrer in weiten Teilen vorherrschenden deutsch-akkulturierten Einstellung begannen sich bereits in der Habsburgermonarchie politische und kulturelle Konzepte zu entwickeln, in denen Fragen der jüdischen Identität eine wichtige Rolle spielten. Der über Jahrzehnte im kommunikativen Raum der Presse und Versammlungen geführte Diskurs bildete ein äußerst facettenreiches und heterogenes Judentum ab. Die mediale Widerspiegelung jüdischer Identitäten nach der historischen Zeitenwende 1918/19, als sich im Spannungsfeld einer politischen und kulturellen Transformation auch innerhalb des Judentums ein allgemeiner Einstellungswandel vollzog, wird exemplarisch anhand der Sprachen- und Theaterdebatten untersucht. Neben der Presse stellen in jüngster Zeit wieder zugänglich gewordene Archivalien unterschiedlichster Art die wichtigsten Quellen der Studie dar.

Markus Winkler, geboren 1970, war von 1998 bis 2003 als DAAD-Lektor an der Universität Tscherniwzi/Czernowitz (Ukraine) tätig. Seit 2006 ist er Research Fellow an der University of Portsmouth (Großbritannien). Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte und Literatur der Bukowina verfasst.

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