edition lumière

Cornelia Bogen

Der aufgeklärte Patient

Strukturen und Probleme der Gesundheitskommunikation in der Buch- und Zeitschriftenkultur des 17. und 18. Jahrhunderts

Band 69 der Reihe "Presse und Geschichte – Neue Beiträge", herausgegeben von Astrid Blome, Holger Böning und Michael Nagel

Cover:

Cover des Buches

Titel:

Cornelia Bogen:

Der aufgeklärte Patient. Strukturen und Probleme der Gesund­heits­kommunikation in der Buch- und Zeitschriftenkultur des 17. und 18. Jahrhunderts

484 S., zahlr. Abb., 2013, Hardcover

ISBN:

978-3-943245-06-6

Preis:

44,80 Euro

Informationsflut, Sensationsdarstellungen und die Diskussion wider­sprüch­­licher Auffassungen sind nicht nur Charakteristika der heutigen Informations- und Medien­ge­sell­schaft, sondern sie bestimmen auch schon die Kommunikation im Jahr­hundert der Aufklärung. Besonders zu beob­achten sind sie in den Auseinander­set­zun­gen über me­di­zinische The­men, wo sie zum Teil jener diskursiven Strategien werden, mit denen die ersten kon­kur­rierenden Massenmedien medizinisches Wissen vermitteln.

Die vorliegende Untersuchung fragt danach, ob in solcher Weise in der medialen Gesundheitskommunikation Aufklärung betrieben und die Rol­le eines als mündig verstandenen Patienten gestärkt werden konnte. Sie zeigt am zentralen Beispiel des mittel- und westeuropäischen Melancho­lie­dis­kur­ses im 17. und 18. Jahrhundert, dass die Präsentation von Ge­sund­heits- und Krankheitswissen nicht allein oder in erster Linie durch den Stand der medizinischen Wissenschaften, sondern in starkem Maße durch spezifische mediale Struktur­merk­ma­le bestimmt wird. Gleichzeitig er­scheint der Antipode des Aufklärungs­programms, nämlich der ,kranke', eigensinnige und selbst­re­flexive Melancholiker, als Promotor moderner Individuations- und me­dia­ler Verständigungsprozesse. Er wird damit zum ersten Bewohner der euro­päischen Moderne und ihrer Medienkultur.

Die kulturwissen­schaftliche Studie versteht sich als Beitrag zur Aufklä­rungs­forschung und ist für Literaturwissenschaftler und historische So­zial­­wissenschaftler ebenso von Interesse wie für Medienwissenschaftler und Medizinhistoriker.